So langsam nähern sich Wunsch und Wirklichkeit einander an.
Die Weste ist zwar mehr geschrumpft als berechnet … aber ich passe noch rein.
Jetzt muss sie sich noch im Praxistest bewähren.
No
chmals ein Schal mit Kragen –
Oder Kragen mit Schal.
Wieder
aus
Nadel/Vorfilz
und
Seide
Pongé
05
.
Diesmal habe ich den Kragen aber viiiiel größer gemacht.
Gefärbt mit Ashford Farben:
Schwarz, Rot und Gelb.
B
eim Rühren im Farbkessel fiel mir auf, dass ich mit den Deutschen Nationalfarben färbe und das Heute, wo doch Deutschland Fußballweltmeister wird…Zufall?
Letztes Wochenende waren Färbeexperimente angesagt. Der Wolletamin und der Nadel/Vorfilz ließen sich sehr gut Färben. Der Stoff ist etwas eingegangen. Einen Kammzug hab ich auch noch gefärbt, der ist aber etwas struppig geworden. Lässt sich aber noch weiterverarbeiten…
So, jetzt wollte ich natürlich damit was schönes filzen…Erstmal die Probe herstellen für die Berechnung des Schrumpffaktors. Hier 1,666666…
Der Quantensprung ereignete sich bei einem Wochenkurs bei Inge Bauer in Oberrot. (19. – 23.5.2014, „Wie eine zweite Haut“) Ich hab soviel gelernt, das mir jetzt noch der Kopf schwirrt. Das Hirnareal zuständig für Filz wird derzeit ausgebaut und Bedarf einer extra Portion Erdnussbutter…
Jedenfalls hab ich es geschafft gleich zwei Teile, ein Top und eine Weste zu filzen die mir tatsächlich passen und gefallen!
Fast einen Tag lang habe ich exakt nach Schnittmuster Wolle (Kap-Merino) ausgelegt.
Hat aber nix genützt, muss mich wohl irgendwie verrechnet haben. Jedenfalls war die Passung eine Katastrophe und außerdem viel zu groß. Meinen Kummer habe ich mit mehreren Erdnussbuttereinheiten, literweise Tee und einem guten Buch (Just Kids von Patti Smith) besänftigt.
Plan B: Das Schnittmuster raus kramen, alles kleiner schneiden und wieder zusammennähen. Fertig.
3 arbeitsreiche Tage bei Wollknoll in Oberrot-Neuhausen.
May hat uns ihre ganz spezielle Legetechnik gezeigt, mit der man aus einem rechteckigen Schnitt ein passgenaues Kleid filzen kann.
Ich habe mich mutig an eine Jacke getraut und viel dabei gelernt.
Auch der Austausch mit den anderen Filzerinnen war sehr bereichernd.
Die Verkaufsräume und die Produktion von Wollknoll liegen nur wenige Schritte entfernt von den Kursräumen, so dass man alles was das Herz begehrt haben kann.
Nennt man auch 80-zu-20-Regel. Das heißt in diesem Fall: mit 80 % meiner Arbeit bin ich zufrieden, die restlichen, entscheidenden 20 % sind aber leider schief gegangen.
Trotz Filzprobe ist mein Werkstück mehr geschrumpft als berechnet und wenn ich mich hinein quetsche lässt die Passung sehr zu wünschen übrig…
Der Gedanke an eine Weste mit Spaelsaulocken hat mich nicht mehr ruhen lassen.
Da ich mich Ende August für einen Bekleidungs-Filzkurs angemeldet habe, könnte es sicher nicht schaden erste Bekleidungs- Erfahrungen zu sammeln.
Die Locken haben leider nur noch für eine Borte gereicht und von der Weißen Merinowolle hatte ich auch nicht mehr so viel. Nachdem ich einen Schnitt entworfen hatte, habe ich alle Maße mit Schrumpfungsfaktor1,8 multipliziert und auf Trittschallfolie übertragen. Jetzt musste ich feststellen, dass mein Arbeitstisch zu klein ist und ich auf den Küchenboden übersiedeln muss. Am Boden arbeiten, das heißt Muskelkater…