Da ich nun mal kein kirgisischer Nomade mehr bin, habe ich mit den Informationen, Materialien und Symbolen in meinem Kulturkreis gearbeitet. Die Anleitung ist aus Büchern und dem Internet. Die Wolle vom Waliser Schwarznasenschaf, mit Ashfordfarben gefärbt . Als Symbol habe ich das CND-Symbol gewählt.
Graue Wolle auf 1 Meter Durchmesser auslegen. (Diese Weißen Kreise sind die Hälse von missglückten Fingerpuppen. Dazwischen sind noch ein Paar kleine Spiegel)
Die Wolle anfilzen und die Wollfasern am Rand zur Mitte umschlagen für eine saubere Kannte.
Eine zweite, bunte Wolllage auflegen.
Das hat nichts mit einem traditionellen Shyrdak zu tun, aber ich hatte noch Seide Reste übrig…
In die gut angefilzte Wolle hab ich noch, aus einer Laune heraus, gesponnene Fäden geknüpft. Dafür muss man mit einer Ahle Löcher vorbohre, sonst kommt man mit der Häkelnadel nicht durch.
Fertig filzen. Heraus kommt ein Filz der auf einer Seite mehr Grau und auf der anderen Seite eher Bunt ist.
Für den unteren Teil des Teppichs wird noch einmal, 1Meter im Durchmesser, ungefärbte Wolle auslegen und auf die gleiche Größe wie das Oberteil gefilzt.
Auf diesem Bild ist der weiße Filz noch feucht und wird gerade in der Form optimiert.
Natürlich kann man auch beliebige Stücke Filz nehmen und passend schneiden.
Dieser Abschnitt weicht etwas von der traditionellen Technik ab.
Papierschablonen gab es vor 2000 Jahren noch nicht. Die haben mit Kreide frei Hand ihre Ornamente auf den Filz gezeichnet und durch zusammenklappen des Filzstücks symmetrische Muster erzeugt… Außerdem schneidet man normalerweise aus zwei unterschiedlich farbigen Filzplatten Ornamente aus und setzt sie entgegengesetzt wieder zusammen.
Da mein Filz aber schon zweifarbig ist, reicht eine Filzplatte. Dafür muss aber das Muster absolut symmetrisch sein, sonst kann man die ausgeschnittenen Teile nicht exakt austauschen. So habe ich eine Schablone konstruiert und mit Kreide auf den Filz übertragen.
Hier bin ich gerade am Schneiden. Den äußeren Rand hab ich schon geschnitten und gewendet. Die kleinen Dreiecke unten sind geschnitte n und gewendet. Das rechte Dreieck passt nach dem Wenden in den linken Ausschnitt und umgekehrt.
Mit Stecknadeln fixieren.
Nun von der linken Seite zusammennähen. Die Stiche sollen möglichst nur auf der linken Seite zu sehen sein. Die Nadel sticht knapp unterhalb der Oberfläche der Vorderseite ein.
So, jetzt braucht man die rechts- und linksdrehenden Kordel. Ich hab die selbst gesponnen. Zuerst dachte ich, naiver W eise, man könne einen Kordel einfach umdrehen, aber ne, ne, man braucht tatsächlich einmal einen Rechtsdrall und einmal einen Linksdrall im Faden sonst wird das nix.
Die Kordel so aneinander legen, dass ein optisches Zopfmuster entsteht. Ich habe nirgends eine genaue Anleitung dazu gefunden, aber ich habe immer von oben in einen Kordel (zwischen die beiden Kordelfäden) gestochen. Zurück dann von unten durch den mittigen Spalt. Dann den anderen Kordel und so weiter.
Das hat schon etliche Stunden gedauert, aber mit der Zeit wird man schneller…
Wenn alle Ziernähte gesteppt sind wird das Mosaik auf die einfarbige Filzplatte aufgesteppt. Zirka 1-2 Zentimeter r echts und l inks neben den Ziernähten und am Rand entlang. Dann noch nach Lust und Laune…
Man sticht am Besten im 45° Winkel ein, damit man beidseitig nur ganz kurze Stiche sieht und keine Schlaufen entstehen können…
Für den Rand hab ich auch keine Anleitung gefunden. Das Problem habe ich mit einem 4-fädigen Zopf gelöst.
Mit dem Zopf den Übergang der zwei Filzplatten kaschieren…
Ein dünner Wollfaden wäre zum Annähzen, auch für die Kordel sicher besser gewesen,
aber …
Dann ist mit noch eingefallen, dass da irgendwo noch kleine Spiegelche sein müssten…gesucht und gefunden.…
So sieht das gute Stück von unten aus.
So sieht mein fertiger Teppich aus. Von einem Meter auf 68 Zentimeter Durch m esser geschrumpft. 510 Gramm.
Falls ihr Fehler im Text oder der Technik entdeck, f alls jemand weiß wie man es richtig, besser oder einfacher machen kann, so freue ich mich über jeden Hinweis.